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Hautnah!
Sextourismus ??? Was soll das !!!

Touristen - Aids-Aktivisten?
Von Heinz & Rainer Pollmeier

Reden wir nicht um den heissen Brei herum:

Aids schwappt ueber Siam wie eine Springflut. Die sorglosen Zeiten sind vorbei: nach Bangkok mit dem BumsBomber und zurueck mit dem Tripper-Clipper. Tripper ist schneller kuriert als Schnupfen. Aids ist toedlich. Es gibt keine Therapie, aber die Konferenzroutine der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Paris. Delegierte aus 42 Laendern reisten und speisten, sprachen Bedeutendes fuer die Akten, demonstrierten Betroffenheit, formulierten sich von allen konkreten Verpflichtungen frei und unterzeichneten feierlich ein Dokument, an dem, das ist die bittere Wahrheit, kein einziger Aids-Kranker genesen wird. Sinngemaess mit Brecht ueber den Hungernden moechte man hinausschreien: "Es macht ihn ein Geschwaetz nicht satt." Humor ist kein Heilmittel.
Warum steckte man das vergeudete Geld nicht in die Forschung oder goennte sterbenden Kinderprostituierten ein paar ertraegliche Wochen in den Sanatorien der Reichen? Die Delegierten jedenfalls kehrten mit gesteigertem Selbstwertgefuehl zum Alltag zurueck, zu den steigenden Infektionsraten in der Heimat. Ein Palaver in der suedfranzoesischen Stadt Condom haette keinen groesseren Aha-Effekt erzielt.
Die 'Pariser' Versammlung verdeutlichte wenigstens im Deutschen den unmittelbaren Bezug. Bei todernsten Sachen wissen die Pariser ohnehin, was sie der Welt intellektuell schuldig sind: Als in der Revolution die Guillotine wuetete, war es schick, sich den Nacken ausrasieren zu lassen und mit einer roten Schnur um den Hals den grausigen Schnitt des Fallbeils anzudeuten.
Also gab es zum Welt-Aids-Tag Konzerte und Kondome und Eiffelturm mit schief gewickelter Schleife fuer Besucher, die im Sommer das Riesenpraeervativ am Obelisken auf der Place de la Concorde versaeumten. Die Pariser meistern mit Humor, Mode und Sarkasmus die uebelsten Situationen.
Reicht das fuer Bangkok? In dieser Stadt ist es leicht, sich in eine Scheinwelt zu versetzen. "Ist es nicht ein Ort, wo sich die Leute aus reinem Spass zum Narren halten lassen? " fragt mich ein thailaendischer Freund verschmitzt, als wir ueber den Patpong bummeln. "Die Tage dieses Rotlichtviertels sind gezaehlt", sagt er, "denn die Grundstueckspreise im Herzen der Stadt sind enorm gestiegen. In fuenf Jahren wird abgerissen, Hochhaeuser entstehen, weil Aids in Bangkok epidemisch ist ." Da ich sein Wortspiel nicht verstehe, klaert er mich laechelnd auf: "Bangkok leidet an Architektur-Identitaets-Destruktion, kurz Aids genannt."
Mitten im Kitsch der auf westlichen Geschmack getrimmten Patpong offenbart sich unter der changierenden Oberflaeche der Thais eine pariserische Nuance ihres Charakters. Zahlen schockieren.Unabhaengig von jedem Lebensgefuehl muesste die Aids-Bekaempfung in Thailand ganz oben auf der politischen Agenda stehen.
Nach der WHO haben sich weltweit mehr als 17 Mio Menschen mit dem Immunschwaechevirus (HIV) angesteckt. Zwei Drittel entfallen auf Afrika, 2 Mio auf Lateinamerika, Suedostasien entwickelte sich zum neuen Aids-Brennpunkt mit 2,5 Mio Infizierten seit Beginn der Epidemie, teilte die WHO zum Aids-Tag mit.
Das Virus breitet sich auf dem Subkontinent schneller und verheerender aus, als es die Pest je tat - und mit hoeherem Tempo als in anderen Weltteilen. Besonders tragisch: Die 13- bis Zwanzigjaehrigen sind am meisten betroffen. In Schwarzafrika entwickelt die Zeitbombe zur Jahrtausendwende 4mal, in Asien aber 30mal so viele Infizierte wie heute. Derzeit halten Indien und Thailand die traurige Spitzenposition, obwohl das Virus dort erst 1987, ein Jahrzehnt spaeter als in Amerika und Europa, auftrat, von Sextouristen eingeschleppt. In Westeuropa und Nordamerika sollen sich mehr als 1,5 Mio Erwachsene angesteckt haben, in Deutschland bisher 50-60.000. Nur in westlichen Laendern hat sich durch fruehe und breite Aufkaeerung, durch Safer-Sex, Fixer- und Kondomkampagnen Aids auf einem relativ steten Niveau eingependelt, in der uebrigen Welt wuetet das Virus so gut wie ungebremst.
In diesen Breiten wird, elf Jahre, nachdem der Franzose Luc Montagnier HIV entdeckte, ueber die toedliche Seuche kaum geredet. Verwunderlich gerade in Thailand, machte doch Mechai Viravaidya mit witzigen Kampagnen Kondome populaer nach dem Motto: "A condom a day keeps the doktor away". Es gelang dem sozial engagierten Millionaer und Ex-Minister, die Gummis als ein selbstverstaendliches und gar spassiges Accessoire des Alltags zu etablieren. Er hat die Aids-Bekaempfung - sein Spitzname lautet Mr. Condom - zu seinem persoenlichen Anliegen gemacht, weil er Aids fuer "die groesste Bedrohung der Sicherheit unserer Region" haelt.
"Wegen Aids verliert das Land an Staerke seines Arbeitspotentials, und das kann zu grossen wirtschaftlichen Einbussen fuehren", sagte er in der Bangkok Post.
Die hohen Kosten der Seuche werden das Wirtschaftwunder der Schwellenlaender untergraben.
Aber nach Norden und in den duerregeplagten Nordosten - Einkommen und Bildungsstand liegen unter Landesdurchschnitt - ist seine Botschaft nicht vorgedrungen. Dort steigt die Aids-Rate am schnellsten und von dort kommen die meisten Prostituierten. "Ein Mann, der ein Loch in der Hose hat, hat wahrscheinlich auch eins im Kondom", umreisst ein ungandischer Gesundheitsbeamter die Probleme, bei denen Gummis egal sind. "Zuerst muss man Menschen ein Dach ueber dem Kopf und Essen bieten, dann Kondome." Sind in Thailand z. B. die Prostituierten verpflichtet, ein Kondom zu tragen , so haben die meisten Frauen gar nicht die Macht, beim Verkehr darauf zu bestehen. In der Prostitution bestimmt der oft alkoholisierte Freier, in der Ehe der Mann. Bietet eine Prostituierte in Thailand ein Kondom an, heisst das, sie ist bereits infiziert - und ihre Kunden ergreifen die Flucht. Fatale Kombination.
Der Wirtschaftsaufschwung in Suedostasien hat die Sex-Szene maechtig angeheizt. In Thailand bildet die Prostitution - absurde Realitaet - eine tragende Saeule der Wirtschaft. 75 Prozent der maennlichen Thais haben Kontakt mit Prostituierten, drei von vier ledigen Maennern gehen regelmaessig, verheiratete haeufig ins Bordell. Fast drei Millionen kaeufliche Frauen und Maedchen stellen rd. zehn Prozent der werktaetigen Bevoelkerung. Die auf einheimische Kundschaft spezialisierten Bordelle halten sich im Verborgenen. Sie sind unscheinbar und oft schaebig; Auslaender verirren sich selten dorthin.
Das kleine, voellig abseits vom Tourismus liegende Seidenweberdorf Phum Riang bei Chaiya verfuegt z.B. ueber fuenf einschlaegige Etablissements, die im Sog der Shrimpsfarmen angezogen wurden.
Nicht nur der deutsche Michel markiert den dicken Max. Das schrille Erbe der Amerikaner aber sticht mit schreienden Neonreklamen ins Auge und hat Thailands Prostitution in das internationale Rampenlicht gerueckt. Siam mit den strengen Sitten wurde zum Sexdorado. Waren die Devisen dem armen Land willkommen, ist der zweifelhafte Ruf an der Schwelle zum Industriestaat nun ein arges Imageproblem. Aids verschaerft das Dilemma.
Die indische Sozialwissenschaftlerin Iyoti Sanghera praegte die Doppelformel: Frauen und Kinder muessen sich prostituieren, weil sie arm sind.
Die eigentliche Ursache der Prostitution sei als Folge des Nord-Sued-Gefaelles die Krise in der westlichen Gesellschaft.
Bei kaputten sozialen Beziehungen suchen deutsche Maenner die Lust in der Fremde. Die Statistik erhaertet diese These nicht. Die deutschen Freier sind zwar eine zahlungskraeftige, aber nicht die zahlenmaessig staerkste Kundschaft in Asien. In Thailand machen sie nur einen geringen Teil der Sextouristen aus, weil sie mit Vorliebe zu anderen "Paradiesen" streben.
In der thailaendischen Polizeistatistik rangieren sie hinter den Amerikanern. "Das Land des Laechelns" liegt fuer Japaner, Koreaner, Malaien und Auslandschinesen viel naeher vor der Haustuer. Auch Professor Dieter Kleiber von der Freien Universitaet Berlin sagt: "Eine Voraussetzung fuer das Phaenomen Sextourismus ist ein starkes oekonomisches Gefaelle zwischen den Ziel- und den Herkunftslaendern." Da kann der deutsche Michel den dicken Max spielen und sich die Chancen erkaufen, die er zu Hause nicht hat.
Die geschaetzten 200.000 deutschen Sex-Sucher repraesentieren nicht den Durchschnittsmann, denn die meisten sind Singles. Fallen zwar alte Maenner besonders auf, ist nach Kleibers Untersuchungen mehr als ein Drittel der Sextouristen Twens, ein weiteres zwischen dreissig und vierzig Jahre alt. Aber alle Schuld dem Sexonkel aus Nettersheim anzuhaengen, wuerde seinen Einfluss masslos ueberbewerten. Der Trend geht zum Kindersex.
Der thailaendische Professor Vitit Muntarbhorn hat eine Liste der Laender aufgelistet, die Paedophilie straeflich dulden oder gar foerdern: "Der Verkauf von Kindern, die Kinderprostitution und die Kinderpornographie ... sind erheblich weiter verbreitet, als man auf den ersten Blick vermutet." Die Menschenhaendler entfuehren ihre Opfer nicht mehr gewaltsam. Nach der Bangkok Post bekommen sie als Nachschub "frisches Fleisch", soviel sie wollen - von den Bergstaemmen des Landes, aus Burma und der chinesischen Provinz Yuennan.
Der Kinderhandel hat teilweise den Sockel der Alterspyramide weggefressen, weil zwei Drittel der 10- bis 15jaehrigen fuer rd. 8.000 Baht (ca. 500,- DM) von Eltern und Verwandten an Bordelle oder Agenturen verkauft werden. Das Martyrium der kleinen Maedchen ist erschuetternd; wie sie vegetieren, wurde oeffentlich bekannt, als in einem Bordell auf Phuket ein Feuer ausbrach und fuenf Kinder sterben mussten, weil sie an ihre Betten gekettet waren.
Die 15jaehrige Khamla wurde zur Symbolfigur im thailaendischen Kampf gegen den Kindersex. Aber in ganz Asien werden mindestens eine Million Minderjaehrige als Sexsklaven eingesperrt!
Weil das Hirngespinst weit verbreitet ist, Sex mit Jungfrauen bringe alten Maennern frische Kraft, greifen die oftmals chinesischen Freier nur fuer das Entjungfern tiefer in die Tasche. Dann landen die Maedchen meist in einheimischen Bordellen; dort war Sex mit Kindern immer schon billiger als mit erwachsenen Huren. 20 bis 25 Prozent der Kinder werden von Touristen missbraucht in der absurden Annahme, Aids sei in erster Linie eine Erwachsenenseuche. Tatsaechlich sind Vorpuberitaere besonders anfaellig fuer Geschlechtskrankheiten.
Kindersex birgt deshalb ein extrem hohes Infektionsrisiko. Das ein mittelalterlicher Kinderhandel nicht zum Bild einer modernen Wirtschaftsmacht passt und sexueller Missbrauch von Minderjaehrigen kriminell ist, betont inzwischen auch die Regierung. Den Kampf gegen Kindesmissbrauch unterstuetzt der Direktor des Kinderschutzzentrums in Bangkok, Sanphasit Koompraphant. Seine Mitarbeiter spueren Minderjaehrige in Bordellen auf, um sie zu befreien, helfen aber haeufig zu spaet, weil die Opfer HIV-positiv sind . Er geht Hinweisen auf Auslaender, die Kinder missbrauchen, energisch nach und bringt sie vor Gericht.
Die Polizei drueckte bislang gern ein Auge zu. Aber seitdem der thailaendische Ministerpraesident Chuan Leepkai die Bekaempfung von Baby-Pros zum Regierungsziel erklaert hat, greift sie haerter durch.Wohl nicht zu Unrecht beschuldigte er westliche Staaten, entgegen oeffentlichen Bekenntnissen zur Ächtung der Kinderprostitution Sex-Touristen zu schuetzen.
Auch die Zahl der verhafteten Deutschen steigt entschieden an: Die Thais haben unser neues Gesetz als Signal gewertet: Wenn Deutsche im Ausland Minderjaehrige missbrauchen, koennen sie dafuer zu Hause belangt werden. Was die reichen Industriestaaten nicht geschafft haben, wird in Thailand kaum gelingen. Bei Bevoelkerungsschichten, die vom Wirtschaftwunder ausgeschlossen sind wie die verarmten Landbewohner, gelten Kinder als Lebensversicherung oder Sparvertrag, die eine moeglichst hohe Rendite abzuwerfen haben. Werden Einkommen nicht verbessert und Bewusstseinsaenderungen durchgesetzt, dauert die Aera des Sextourismus noch lange an. Im Westen wird Sex-Tourismus offiziell verabscheut. Die grossen deutschen Fernreiseunternehmen wollen Vertraege mit Hotels aufloesen, wenn die Duldung von Kinderprostitution nachgewiesen werden kann. Die Betonung liegt wohl auf dem Nachweis - der Kenner der Szene bleibt skeptisch. So kehren allein in Muenchen jaehrlich etwa zwanzig Maenner infiziert vom Sextourismus aus Siam zurueck. "Das persoenliche Risiko wird wieder nach Kaeften verdraengt", sagt ein Aids-Berater in der Sueddeutschen Zeitung.

Thailandtipps bedankt sich herzlichst fuer diesen knallharten und wichtigen Beitrag!!!

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