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Reiseorte
Andamanensee
Von Heinz & Rainer Pollmeier

Viele Reisende schimpfen, Thailand sei total ueberlaufen. Das stimmt zeitweise fuer touristische Schwerpunkte, die auch von den Thais gern besucht werden. Aber abseits der ausgetretenen Pfade gibt es Alternativen, die weder Geheimtips noch Paradiese sind, aber wenig frequentiert werden.

Im "Ruessel" des "Elefantenkopfes" Siam liegt an der Andamanensee zwischen Phuket und Ranong eine 300 Kilometer lange und, vordergruendig gesehen, recht langweilige Strecke. Man entdeckt sie am besten mit dem Mietwagen. Wer den langen Weg von Bangkok scheut, fliegt nach Phuket oder neuerdings direkt nach Ranong und besorgt sich dort ein Gefaehrt.
Vorweg: Liebaeugeln Sie nicht mit grossartigen kulturellen Hoehenpunkten Thailands, aber mit unzaehligen landschaftlichen Reizen wie Dschungelpfade, Wasserfaelle und einsame Straende abseits der Route! Vielerorts entdeckt man tatsaechlich noch urspruenglichen Urwald, auch wenn der Raubbau bis auf die unzugaenglichen steilen Berge weit fortgeschritten ist.

Die quirlige Provinzhauptstadt Ranong liegt nahe der malerischen Flussmuendung gleichen Namens, die sich dem erstaunten Auge als Fjord darbietet. Sie wurde vor etwa 250 Jahren von Hokkien-Chinesen gegruendet; sie stellten mit den Fukien und Hailam hauptsaechlich die Handwerker unter den chinesischen Einwanderern. Es lockte das Zinnvorkommen. Zinn hat diese Landschaft gepraegt. Suedostasiens Zinnguertel, der reichste der Welt, zieht sich vom Schan-Hochland im Norden Burmas durch Thailand und die malayische Halbinsel bis weit in die indonesische Inselwelt, eine langgestreckte Zone von rd. 3000 km. Die Tagebaureviere erstrecken sich zwischen der Westkueste und den Hauptgebirgsketten. Nicht selten fuellen die Lagerstaetten Hohlformen verkarsteter Kalke aus. Die Verwitterung loeste das Erz aus dem Muttergestein der Berge, tropische Regenguesse, Fluesse und Baeche verfrachteten die Abtragungen in das Schwemmland der Taeler, in die Ebenen der Kuestenzonen und des Flachmeersockels. Dort werden die sogenannten "Seifen" des Zinnerzes abgebaut.

Mit dem "Zinnrausch" ab 1820 stroemten die Chinesen erst richtig in den damaligen "Wilden Westen" Siams, hauptsaechlich nach Phuket. Die lange Überfahrt der "Kulis" auf alten Dschunken und die Bergbau- und Siedlungserschliessung in den menschenleeren Dschungeln war pionierhaft, entbehrungs- und verlustreich. Denn der Prozessverlief keineswegs friedlich: Unternehmer und Arbeiter waren in "Kongsis", Genossenschaften, verbunden, organisiert von Geheimbuenden und anfangs stark bewaffnet. Nicht selten kam es zu Kaempfen zwischen rivalisierenden Gruppen. Die Gastarbeiter wollten meist nur einige Jahre schwer arbeiten und mit ihrem Verdienst nach China zurueckkehren. Mannigfache Umstaende veranlassten sie zum Bleiben: Existenzen wurden ausgebaut, verfestigten sich in Generationen, Mischehen mit einheimischen Frauen nahmen zu, auch viele chinesische Frauen verliessen in den 20er und 30er Jahren das durch Wirtschaftskrisen erschuetterte China. Die alten Haeuser von Ranong, Takua Pa und Phuket koennen also ihre Herkunft nicht verleugnen: Sie sind in einem chinesisch-portugiesischen Mischstil erbaut, der ihnen mit den chinesischen Ziegeln, den Arkaden und Galerien ein originelles Aussehen verleiht. Die fuer Thailand charakteristischen Holzhaeuser fehlen fast ganz, nicht zuletzt wegen des niederschlagreichen Klimas. Ein Begraebnisplatz der Ahnen bezeichnet die Heimat des Chinesen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir viele gepflegte Friedhoefe finden - den schoensten wohl auf dem Weg nach Paknam Ranong.

Der chinesische Bergbau blieb meist in Familienbesitz oder in den Haenden der Kongsis. Menschenkraft bestimmte diese Betriebe, denn die alten Methoden waren arbeitsintensiv: Die Lagerstaetten wurden durch aufgestautes Wasser und Pumpen auf hohen Bambusgeruesten abgespuelt; das Erz wurde in Schleusenkaesten zur Waesche geschaufelt und solange abgeschlemmt, bis der schwere schwarze Grus freilag. Geringere Mengen wurden durch Waschpfannen in Handarbeit aus den Flussschottern gewonnen, haeufig im Nebenerwerb durch Frauen. Im flachen Schelfmeer verwendete man Kutter mit Saugschlaeuchen. Im Dorf Som Ben, ab Ranong etwa 7 km flussaufwaerts hinter den heissen Quellen, kann man heute noch Zinnwaeschern bei der Arbeit zusehen. Erst im 20. Jh. uebernahmen hochmechanisierte Ausruestungen die Foerderung: Grosse Zinnbagger, auf den Grundwasserseen der Tagebaue schwimmend, gewinnen das Erz. Mit Schaufelraedern tragen sie die Abbaufront ab, auf dem schwimmendem Bagger wird das Erz flottiert und das taube Gestein dahinter wieder aufgeschwemmt. In trockenen Gruben arbeitet man mit den bei uns im Braunkohlenbergbau ueblichen Baggern. In Phuket auf der Strasse zum Flughafen kann man am besten den Abbau beobachten, in der Phang Nga Bucht werden auch riesige Schwimmbagger eingesetzt. Der unerschoepfliche Meeresschlamm ist reicher an Zinn als der Sand an Land. Schmelzhuetten auf Phuket verarbeiten das Erz zu Barren fuer die eigene Industrie und den Export.

Tagebergbau verursacht meist irreparabele Naturschaeden, zurueck bleiben grosse, sterile Schotterflaechen und Vermurungen durch Starkregen. Wer offenen Auges durch die Landschaft faehrt, kann die riesigen Wunden im roterdigen Land nicht uebersehen, aber manchmal verwandelte Grundwasser die Gruben in Seen und Lagunen. Die Wiedernutzung durch Ölpalmpflanzungen, Fischteiche und Shrimpsfarmen, durch Wohnsiedlungen oder Industriegelaende, neuerdings auch durch moderne Hotelanlagen und Golfplaetze gelingt bisweilen, schlaegt aber oft fehl. Die Verhuettung vor Ort durch Holzkohle hat die Waelder stark verwuestet.

Nach der Zinnkrise 1985 durch Preisverfall setzte auch Ranong verstaerkt auf den Tourismus, westliche Besucher sieht man allerdings selten. Eine Attraktion gab es schon immer: Die drei Thermalquellen, 70 Grad C heissmit wenigen Mineralien wie doppelkohlensaures Natron, Soda, Sulfat usw., gut geeignet fuer Tafelwasser und medizinische Behandlungen. Wer im gediegenen Jansom Thara Hotel ein wenig ausserhalb der Stadt wohnt, kann im abgekuehlten Wasser baden, das in zwei, 42 Grad C heisse Sprudelbaeder (Jacuzzis) und den kuehleren Pool gefuehrt wird. Das Hotel bewirtschaftet auch 12 km nordwestlich an der Flussmuendung herrlich gelegene, luxurioese Bungalows direkt am Meer, aber ohne Strand, mit weiter Sicht auf die burmesische Stadt Kaw Thaung, veranstaltet Bootsfahrten zur Perlenfarm auf Koh Phayam, Ausfluege nach Victoria Point und zur Insel Pulu Basin Island in Myanmar. Natuerlich koennen Individualisten das alles selbst arrangieren wie beispielsweise eine Bootstour auf die 18 km entfernte, "andere" Insel Koh Chang mit unzerstoerter Natur und zwei kleinen Resorts. Dass bei 62 vorgelagerten Inseln in Ranong der erste Hochsee-Angelklub Thailands gegruendet wurde, ist fast eine Selbstverstaendlichkeit. Europaeische ,Big Gamer' wissen gar nicht, was ihnen dort entgeht.

Neben Zinn war und ist der Fischfang ein wirtschaftliches Standbein. Je mehr der planktonreiche, aber stark durch Umweltverschmutzung gefaehrdete, flache Golf von Siam ueberfischt wird, desto groessere Bedeutung gewinnt der Fang an der Westkueste. Dort koennen alte Fischereihaefen allerdings nicht mit modernen Haefen am Golf und den durch deutsche Fischereiexperten modernisierten Fangflotten konkurrieren. Wer die traditionelle Fischverwertung sehen will, fuer den lohnt sich ein Besuch im Fischereihafen Ranong oder in den verstreuten Anlandeplaetzen entlang der Kueste. Es ist kein alltaegliches Erlebnis. Und in der Naehe ist fast immer eine Schiffswerft, die traditionelle Holzboote herstellt; sie werden immer noch bevorzugt, verstaerkt im Tourismus eingesetzt und fahren sicher einmal zu den burmesischen Inseln, die nicht ahnen, was auf sie zukommt, wenn die Grenzen durchlaessig bleiben. Insofern hat Ranong eine Lage mit Zukunft - und durch die Reisemagazine und -fuehrer werden Trauminseln geistern, die den Namen verdienen.

Der Rest der Strecke? Jeder Abstecher von der Hauptstrasse eroeffnet eine Entdeckung, angenehm oder enttaeuschend: Nationalparks in Huelle und Fuelle, klein, aber fein, wirklich einsame Straende, Ausflugsmoeglichkeiten zu vielen, immer noch nicht ueberlaufenden Inseln, miese und fantastische Unterkuenfte mit zeitlich befristeter Garantie: ohne Discos, ohne Videos und ohne Wasserscooter! Noch, aber wie lange noch?

 
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