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Kamphaeng Phet - Die Diamanten-Mauer

Von Heinz & Rainer Pollmeier
© Fotos Pollmeier

Giacomettis in Thailand - der Stuck der Buddha-Statuen ist in Jahrhunderten verwittert und die Lateritskelette ragen in den Himmel. Vor Jahren lag ein Buddha-Haupt am Boden, gefallen wie viele Koenigreiche. Erinnert man sich an die markanten Khmer-Buddhas, hat in der Sukhothai-Periode der Thaikunst eine Revolution stattgefunden.

 

Es ist eigenartig: Manche Staedte Thailands werden von Touristen kaum frequentiert. Sie liegen verkehrsguenstig, ihre kulturellen Schaetze werden liebevoll gehegt und dennoch werden sie fast nur von einheimischen Besuchern bevorzugt. So fuehrt Kamphaeng Phet einen touristischen Dornroeschenschlaf am Ping-Fluss, ca. 80 km suedwestlich von Sukhothai und nur einen Steinwurf abseits der Hauptroute Bangkok - Chiang Mai. Unbegreifbar und ganz zu Unrecht, denn diese Unterhauptstadt des Sukhothai-Reiches kann mit den
Highlights wie Si Satchanalai, Phitsanulok oder gar Sukhothai selbst konkurrieren.

 

Lage und Bezeichnungen der verschiedenen Stadtteile, der Befestigungsanlagen und sakralen Bauwerke sind zunaechst unuebersichtlich und kompliziert, weil Reisefuehrer sich nicht einigen koennen. Älteren Thailandfuehrern von Achille Clarac oder den Apas Guides verzeiht man, aber wenn neue wie Baedeker Reisende umherirren lassen, ist das Schlamperei. Richten wir uns nach dem Faltblatt der archaeologischen Abteilung des 'Fine Arts Department', entwirren das Geflecht und mutmassen ein wenig.

 

Die Stadt ist mindestens 750 Jahre alt, aber die Fruehgeschichte ist ungeklaert. Auf dem riesigen Ausgrabungsgelaende von 2.047 Rai (ca. 385 ha) lassen die Ruinen den Glanz einer der bluehensten Staedte des Sukhothai-Reiches erahnen, geben aber nicht alle Geheimnisse preis. Wahrscheinlich ist Koenig Jaisiri etwa um 1188 dem Ansturm der Mon auf seine Hauptstadt Jaiprakarn, dem heutigen Fang, wegen militaerischer Unterlegenheit ausgewichen und hat eine Vorgaengerin von Kamphaeng Phet gegruendet.

 

Die Broschuere stuetzt sich auf die Chronik "Tamnan Singhonawatkuman" und verlegt die Flucht auf das Jahr 1004. Aber da muss sich der Druckteufel eingeschlichen haben, denn nach anderen Unterlagen intensivierte Jaisiri zwischen 1200 und 1205 seine Beziehungen zur suedchinesischen Song-Dynastie und verlegte sich auf einen lukrativen Karawanenhandel. Man kann die Niederlassung nicht lokalisieren und Stadtgraeben und Waelle auf der Nakhon Chum-Seite bei Traitrung zeitlich nicht fixieren. Auch die Chronik Chinakalmalipakorn verweist auf eine Besiedlung vor 1257 mit dem Namen Ban Khon. Das koennte sich als Ort suedlich von Thep Nakhon mit der Bezeichnung Khonti an der oestlichen Seite des Ping herausstellen.

 

Mit Sicherheit wurde Kamphaeng Phet waehrend der Sukhotai-Periode am Westufer des Flusse im 13. und 14. Jh. gebaut und Koenig Li Thai hat in Nakhom Chum 1357 einen Buddha-Tempel errichtet. Dieser Koenig kuemmerte sich ohnehin mehr um religioese als um politische Angelegenheiten. Er verfasste ein Standardwerk ueber die buddhistische Kosmologie mit den "Geschichten von den drei Welten", beschaeftigte sich mit Astronomie und erneuerte den Kalender der Thais. 1361 zog er sich in ein Kloster zurueck und erhielt nach seinem Tode 1370 den religioesen Titel Tammaraja, der "Fromme Koenig". Unter dem starken Einfluss des Buddhismus aus Sri Lanka war er in seinem Glaubenseifer dem Ansturm der von Rama Tibodi gegruendeten, besonders aktiven Dynastie von Ayutthaya nicht gewachsen. Sein Sohn und Nachfolger Tammajara II. regierte bereits als Statthalter des ehemaligen Vasallen.

 

Koenig Li Thai wird neben dem Ausbau von Nakhon Chum am westlichen, rechten Ufer des Ping, Kamphaeng Phet auch am Ostufer neu begruendet haben, denn beide Stadtteile waren Garnisonen von Sukhothai. Der oestliche Teil hiess waehrend der Ayutthaya-Periode Chakangrao. Die staendigen Kaempfe in den folgenden Jahrzehnten zwischen Khmer, Thais und Burmesen waren totale Kriege. Nicht nur
Staedte und Reiche wurden ausgepluendert, niedergebrannt und vernichtet, ganze Voelkerschaften wurden entfuehrt und in entlegene Gebiete ausgesiedelt. Kamphaeng Phet spielte als stark befestigter Vorposten zum Lanna Thai-Koenigreich - Land der Millionen Reisfelder - von Chiang Mai und zu Burma eine wichtige Rolle. Erstaunlich, was trotz Zerstoerung, Raub und Pluenderung noch erhalten ist!

 

Eilige Besucher werden die Ruinen von Nakhon Chum vernachlaessigen, aber im ummauerten Bezirk von Chakangrao das Fluidum einer Epoche aufnehmen wollen. Vom Wat Phra That mit den abstrakten Laterit-Torsos sind es nur Schritte bis zum Wat Phra Keo: Zwischen Ruinen und Baeumen legen drei Buddhas Zeugnis ab von einer Revolution des Ausdrucks, denn nach den politischen Siegen der Thais entsteht mit einer neuen Gesellschaft eine andere Kunst. Wie ihre Architektur den Stein aufgibt zugunsten der mit Stuck verputzten Backsteine, fuehren veraenderte Materialien in der noch eigenschoepferischen Statuenkunst Sukhothais zu abgeklaerten und heiteren Formen. Die lokale Auspraegung in Kamphaeng Phet ist gleichzeitig weich in der Modellierung und hart durch scharfkantige Details. Sie gehoert - wie Helmut Uhlig sagt - "zu dem ersten Mischstil Suedostasiens, der aus indischen, ceylonesischen, chinesischen und
von den Mo'n und Khmer gepraegten heimischen Elementen eine der grossen Spaetleistungen suedostasiatischer Kultur ist". Und tatsaechlich: Es ist gar nicht so abwegig, wenn man empfindet, ein Hauch von Olympia durchwehe den Hain.

 

Nach einem Blick in das kleine, aber mit Meisterwerken aller Kunstepochen ausgestattete Museum, wird man nordwestlich der Festungen aus massiven, einst mit Laterit - daher Diamant-Mauer - bedeckten, ca. sechs Meter hohen Erdwaellen dem aeusseren Historical Park zustreben. Auch hier erlebt man den Kontrast zwischen verwitterten Lateri-Buddhas und vollendeter Sukhothai-Kunst. Im Wat Pa Meud hat der Steinmetz mit sparsamsten Mitteln das herbe Antlitz des Buddha geformt. Seine verhaltene Kraft und Spannung rueckt das Bildwerk in die Naehe archaischer griechischer Skulpturen. Der unversehrte, stehende Kolossalbuddha im zentralen, rechteckigen Sanktuarium des Wat Phra Si Iriyabot ist eine Meisterleistung der Epoche. Das Wat erhielt seinen Namen - si=vier, iriyabot=Haltung - nach den vormals in liegender, sitzender, schreitender und stehender Koerperhaltung dargestellten Buddhas.

 

Im Wat Chang Rob kann man vielleicht am besten die Arbeit der Maurer, Steinmetze und Stukkateure nachempfinden. Der quadratische Unterbau des ehemaligen Chedi ist recht gut erhalten. Aus dem Sockel ragen 68 Elefanten-Vorderkoerper aus Laterit hervor, die einmal lebensnah von Stuck ueberzogen waren. Die etwa 1 1/2 m hohen Tiere wirken wie Karyatiden antiker griechischer Tempel, aber ihre Kunstform stammt aus Sri Lanka. Zwischen ihnen zieren hier und da Tafeln aus Stuck mit Daemonen und Bodhi-Baeumen das Mauerwerk. Vier symmetrisch angeordnete steile Treppen fuehren zum Oberbau; vom glockenfoermigen Chedi ist nur noch die untere Umrandung mit Resten einer Stuckausschmueckung zu sehen.

 

Treffend sagt Achille Clarac: "Auf der einen Seite des Chedis sind noch zwoelf dieser Elefanten in gutem Zustand erhalten. Ihre untersetzten, aber edlen und elegant dekorierten Gestalten versteifen die massige Lateritbasis, in die sie eingefuegt sind, und lockern sie zugleich auf. Die hierdurch erzeugte Wirkung erinnert an die Traditionen der Khmer-Kunst, doch kommt eine Nuance von groesserer Geschmeidigkeit hinzu."

 

 
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