Leben, wo andere Urlaub machen - Auf du und du mit den Dickhäutern
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Text Pollmeier Sohn Rainer, Redakteur beim Verlag Dieter Niedecken
GmbH, hat eine interessante Farang-Arbeit in Thailand entdeckt; hier die Kurzfassung
des Interviews: Bodo Förster (42) hat 2001 Elephant Special Tours im
Nordwesten Thailands gegründet. Der Tierpfleger führt ein Doppelleben.
Im Sommer wohnt er in Berlin, im Winter leitet er mit seiner Frau Lia in einem
kleinen Dorf 60 Kilometer von Chiang Mai ein Elefantencamp. Hier reiten Touristen
auf den Tieren und lernen die traditionellen Techniken der Mahouts, die Elefantenführer
des Bergvolkes der Karen. Info: www.elephant-tours.de
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in Mae Hong Son
| Urlaub
Perfekt: Warum führen Sie in Thailand ein Elefantencamp? Bodo
Förster: Ich wollte den Thailandtouristen etwas Spezielles anbieten und
Beruf und Hobby miteinander verbinden. Ich dachte, wenn ich auf dem Kopf eines
Elefanten sitzen kann wie die Einheimischen, warum sollen das nicht auch Touristen
können. Was fasziniert Sie an Elefanten?
Das Erstaunlichste ist, dass diese Riesentiere Befehle
von Menschen entgegennehmen. Und dass sie es zulassen, überhaupt berührt
zu werden. Was erleben Gäste in Ihrem Camp?
Sie erleben vielleicht eines der letzten Abenteuer,
die es noch auf der Welt gibt. Was beeindruckt
Gäste am meisten? Die Gäste müssen
sich bei der ersten Begegnung unter Elefanten setzen. Das ist ein unglaubliches
Gefühl. Sie sind mitten in den Leibern von sechs bis acht Elefanten, sitzen
direkt unter dem Rüssel, unter dem Kopf. Diese unglaubliche Nähe überwältigt
die meisten.
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in Umphang | Was kommt dann? Sie
müssen mit dem Elefanten reden, ihn riechen berühren und mit ihm baden.
Am ersten Tag sitzt man auch schon auf dem Rücken. Zwar noch im Korb, aber
so bekommt man ein Gefühl für die rhythmischen Bewegungen. Nach vier
Tagen können sie die wichtigsten Kommandos. In der zweiten Woche gehen sie
mit dem Elefanten senkrecht die Wände hoch das ist irre. Kann
das jeder? Manche Besucher kommen an ihre Grenzen,
Grenzen, die sie gar nicht kannten. Woran liegt
das? Uns fällt es schwer, unsere Welt hinter
uns zu lassen und in die Welt der Elefanten einzutauchen. Wie
unterscheiden sich die Welten? Wir kennen Elefanten
alle aus dem Zoo. Man steht davor und sagt, ein großes Tier aber
da ist immer der Graben dazwischen. Stehst du auf einmal direkt vor dem Vieh,
fasst es an, es fasst dich an, dann holst du Luft und kannst kaum schlucken. Dann
bekommst du einen Adrenalinstoß. Das pulsiert in dir drin, als wenn du auf
der Autobahn bei 180 aus dem Sekundenschlaf aufwachst.
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in Phuket | Was lernt man für sein Leben?
Vor so einem Vieh ist der Mensch ganz klein. Man
lernt Demut und Geduld. Was gefällt Ihnen
in Thailand? Die Gelassenheit. In Deutschland sind
wir zu angestrengt und verkrampft. Was vermissen
Sie in Deutschland? Ich kaufe meine Zigaretten beim
Vietnamesen, weil der Deutsche schon geschlossen hat. Es fehlt Engagement.
Und hier das längere Interview:
www.urlaubperfekt.net/index.cfm?PID=139028 Haben
Sie den Elefantenführerschein? |
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